Datenschutzbeauftragten in Unternehmen kommt in diesem Zusammenhang wesentliche Bedeutung zu. Dies unterstrich im Anschluss die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider. Sie sieht Datenschutzbeauftragte als ein wirksames Mittel gegen Rechtsunsicherheit im Markt beim Einsatz von KI, denn „mit ihrer datenschutzrechtlichen Expertise und zunehmend auch ihrer KI-Kompetenz tragen sie maßgeblich dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu mitigieren.“
Die Bedeutung, die hier der Qualifikation von Datenschutzbeauftragten zukommt, erläutert der BvD-Vorstandsvorsitzende Thomas Spaeing: „Als Berufsverband fördern wir bereits seit einem Jahr die KI-Kompetenz von Datenschutzbeauftragten, damit sie ihre Schlüsselrolle beim Einsatz von KI und beim Schutz der Betroffenenrechte wahrnehmen können.“
Unter dem Motto „KI und Datenschutz (k)ein Widerspruch“ stehen in diesem Jahr bei den BvD-Verbandstagen insgesamt 38 Keynotes, Panels und Fachvorträge auf dem Programm. Zu den Referierenden gehören neben Meike Kamp zahlreiche weitere Landesdatenschutzbeauftragte: Thomas Fuchs aus Hamburg, Dr. h.c. Marit Hansen aus Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Tobias Keber aus Baden-Württemberg, Prof. Dr. Dieter Kugelmann aus Rheinland-Pfalz, Maria Christina Rost aus Sachsen-Anhalt und Michael Will aus Bayern. Nach dem Auftakt, zu dem heute Abend auch die Preisverleihung des Datenschutz Medienpreises DAME gehört (s. gesonderte Presseinformation am 28.05.2025), diskutieren am Mittwoch (28.05.2025) unter anderem Prof. Max von Grafenstein (Professor für Digitale Selbstbestimmung, UdK Berlin), Michael Dose (Datenschutzexperte beim BDI), Kai Zenner (Büroleiter des EU-Abgeordneten Axel Voss) und Prof. Ulrich Kelber (Bundesdatenschutzbeauftragter a.D.) unter dem Titel „DSGVO am Wendepunkt – Reform oder Stillstand?“ über möglichen Bürokratieabbau, Reformbedarf und den richtigen Umgang mit Big Tech.
Neben dem deutschsprachigen Kongressprogramm findet im Rahmen der BvD-Verbandstage zum zweiten Mal ein internationaler Kongress des Dachverbands European Federation of Data Protection Officers (EFDPO) statt, zu deren Gründungsmitgliedern der BvD gehört. An zwei Tagen sprechen Referent*innen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Norwegen, Großbritannien, Tschechien, der Slowakei und Griechenland. Thematisch stehen passend zum Kongressmotto zentrale Fragen zum Schutz von Nutzerdaten im Zeitalter der KI und der Status des Verhaltenskodex‘ für allgemeine KI durch das EU AI Office. Darüber hinaus geht es unter anderem um den europäischen Gesundheitsdatenraum, aktuelle Entwicklungen im Bereich von Cybersecurity und regulatorische Entwicklungen in diesem Bereich sowie den EU Cloud Code of Conduct als Instrument zur effektiven Demonstration der DSGVO-Konformität im Cloud-Bereich. Alle Programmpunkte des EFDPO-Tracks finden auf Englisch statt und richten sich an ein internationales Fachpublikum.